Herr der Ringe-Ausstellung in Potsdam-Babelsberg

Herr der Ringe-Ausstellung in Potsdam-Babelsberg

Am Samstagmorgen machten sich die Hannohirrim Doris, Detlef und ich auf den Weg in Richtung Berlin. Die Fahrt verlief ziemlich ereignislos, bis wir uns Potsdam näherten. Ab da waren sich Fahrer Detlef und sein Routenführer Doris über die weitere Strecke uneinig. Nach einer Rast und dem Wälzen des ADAC-Atlas setzte sich Detlef durch und wir fuhren durch Potsdam hindurch. Doris lotste uns gut, auch wenn Detlef sich verfuhr - sie ist nämlich früher Rallyes gefahren und wählt dann eben schnell eine Ausweichroute.

Nach der Ankunft in Babelsberg stellten wir nur schnell unser Gepäck in der Rezeption unseres Hotels "Vivaldi" unter und fuhren zum Filmpark. Wir tauschten unsere Gutscheine in Karten um und betraten das Gelände, wo wir auf die ersten Kulissen trafen. Hinter dem Mittelalter-Restaurant befindet sich auf der anderen Seite ein Janosch-Gelände, ein Gebäude ist dem alten DDR-Sandmännchen gewidmet und es gibt ein Außen-Gelände für Drehs von GZSZ. Dort steht merkwürdigerweise auch eine Geländerführung für starken Besucherandrang.

Am Ende der Strasse kamen wir in den Vorraum zur Ausstellung. Dort befanden sich die Garderobe, "Ring"-Gravierer und der Stand der Noble-Collection. Hier trafen wir die "Elbenwald-Zwerge" "Gimli" und "Bombur".

Dann betraten wir endlich die Ausstellung. Im Vorraum und in der Ausstellung war es leider recht dunkel, so dass die Original-Zeichnungen von Alan Lee und John Howe leider nicht so gut zur Geltung kamen. Die Bleistift-Zeichnungen von Lee waren größer, als ich sie erwartet hätte. Zu dem gleichen Thema der Zeichnungen gab es Gegenüberstellungen von digitalen Aufnahmen aus den Filmen.

Dazu kamen Original-Kostüme und Waffen in Vitrinen, zusammengestellt nach den Filmrollen. Darunter befanden sich unter anderem Steichers Kostüm, Arwens Krönungskleid, Galadriels Robe oder Théodens Rüstung. Ebenfalls zu sehen: Das "Kinder"-Kostüm von Frodo, Gimlis Outfit und Legolas Gewandung. Zu Gandalfs weißem Gewand und Stock kommt in einer anderen Vitrine ein extra "BonBon"-Beutel. Auch Sarumans Kostüm ist zu bewundern, außerdem ist sein "Buch der Zaubersprüche" zu sehen. Alan Lee hat uns auf Burg Dietz in seinem Vortrag Fotos davon gezeigt. Für Gilgalads Schild und Speer gab es auch eine Vitrine. Den Speer musste man allerdings erst suchen, denn der passte dort nicht hinein. Er liegt oben drauf.

Ein großer Spaß ist das Foto-Studio, wo man sich als "Hobbit" und "Mensch" fotografieren lassen kann: Dort stehen zwei unterschiedlich große Bänke nebeneinander, die mit zwei Kameras einzeln aufgenommen werden, wobei die eine etwas stärker heranzoomt. Die Bilder werden digital zusammengesetzt und können anschliessend ausgedruckt werden. So entsteht der Effekt, das eine Person viel größer aussieht, als sie ist.

Ein Modell von Lurtz ist auch zu sehen. In der Nähe befindet sich eine Vitrine mit gebrauchten "Hobbit-Füßen" und "Ork-Masken". Dann wurden auch noch eine Reihe Rüstungen und Bekleidungen der Völker Mittelerdes gegenüber gestellt. Da konnte man sehr schön die verschieden Materialien bewundern.

Mein persönliches Highlight der Ausstellung aber war der aufgebahrte Körper von Boromir im Boot. Auch wenn man es besser weiß, glaubt man, das Sean Bean jeden Moment grinsend aufsteht und etwas zu Essen und zu Trinken verlangt.

Als Ergänzung zu den Ausstellungsstücken wurden Filme mit Interviews von den Specials der DVDs vorgeführt. Es gab auch die Möglichkeit, einige Waffen zu berühren, um die Materialien zu fühlen. Bei der Herstellung der Waffen wurde zuerst ein Abguss in Stahl hergestellt, dann in Aluminium und am Schluss in Polyurethan. Man konnte die unterschiedlichen Materialien gut ertasten. Leider gab es keinen Ausstellungskatalog, um das Gesehene noch einmal vertiefen zu können.

Nachdem wir Kerstin und Uli in der Ausstellung getroffen hatten, beschlossen wir, in der Nähe unseres Hotels (auf Hinweis von der Ork-Chefin Maurash aus dem Elbenwald) beim Italiener essen zu gehen. Als wir das Platz-Problem in Detlefs Sportwagen gelöst hatten, machten wir uns auf Schleichwegen auf den Weg. Kerstin lag dabei quer über Doris und meinen Schoß auf der Rückbank. Aber "Zilles Stube" im Weber-Viertel können wir wirklich empfehlen.

Danach haben Doris, Detlef und ich unsere Zimmer im "Vivaldi" bezogen. Auch dieses Hotel können wir empfehlen, denn es ist mit einem Haupthaus und mehreren Gästehäusern sehr gemütlich. Die Zimmer sind mit hellen Holzmöbeln eingerichtet. Die Doppelzimmer sind mit Doppelbett, einem Schreibtisch, Schrank und Sitzgelegenheiten (TV) ausgestattet. Dazu gehört ein Badezimmer mit WC und Dusche. Ein Sauna-Bereich ist auch vorhanden. Neben dem Innenhof mit Palmen und Bänken findet man den Frühstücksraum. Dort wird von 7.00-11.00 Uhr das Frühstück als Buffet serviert.

Bei dem schönen Wetter hatten wir uns noch zu einem Spaziergang im Park Sanssouci mit Kerstin und Uli verabredet. In der Nähe des Neuen Palais fanden wir sie am Drachenhaus, einem niedlichen Pagoden-Haus mit lauter Drachen an den Ecken. Belvedére sahen wir aus der Entfernung, ehe wir zur Orangerie hinüber gingen. Die wurde sogar als solche genutzt, denn sie stand voll mit den verschiedensten Palmen und Sträuchern. Von dort aus stiegen wir wieder hinunter in den Hauptpark und sahen zuerst eine Grotte mit Teich davor. Im Park kamen wir zu einem chinesischen Haus mit einer goldenen Figur mit Sonnenschirm auf dem Dach. Es gibt dort Wege mit "Sichtlinien" oder verschlungenen Wegen, die aber noch besser im Sommer wirken (weil man nicht durch die Büsche sehen kann). Leider haben mir die Terrassen vom Schloss überhaupt nicht gefallen, auch nicht, wenn ich sie mir begrünt vorstelle.

Dann wurde es schon Zeit, uns mit der Ork-Chefin am Hotel zu treffen, um noch die Gegend unsicher zu machen. Sie kam mit ihrer Stellvertreterin Wosret und deren Freund. Wir kamen aber nicht sehr weit, denn ein paar Häuser weiter gab es gute Cocktails und kleine Leckereien.

Nach so viel Programm landeten wir früh im Hotel.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück checkten wir aus und fuhren ins holländische Viertel. Dort gibt es viele kleine Läden mit Mode, Antiquitäten und Kunsthandwerk und auch schöne Cafes.

Danach ging es nach Berlin. Doris lotste Detlef zur Museumsinsel. Dort fanden wir noch einen Flohmarkt, ehe wir das Pergamon-Museum besuchten - mit Kopfhörern ausgerüstet begaben wir uns auf Entdeckungstour. Einen in Originalgröße nachgebauten Teil des Tempels bekommt man als erstes zu sehen. Wenn man sich dann nach rechts wendet, kommt man in den babylonischen Teil der Ausstellung. Dort spaziert man durch einen Nachbau des Ishtar-Tores, was sehr beeindruckend ist. Das Tor setzt sich aus vielen blau gebrannten Ziegeln zusammen. Dazwischen sind Löwen und Fantasie-Tiere abgebildet. In weiteren Räumen findet man ein quadratisches Becken mit Göttern und Priestern verziert. Man ist sich nicht sicher, wofür es gedient hat. Auch einen Nachbau eines reich bemalten Tempels findet sich dort.

Auf der anderen Seite des Pergamon-Tempels geht es in die griechische Abteilung. Man kommt als erstes durch ein Tor des Tempels der Athene. Bis auf die Brüstung im zweiten Stock sind die Teile original. Die Teile der Brüstung sind auch im Original an den Wänden zu sehen. Sie stellen zum Beispiel Waffen und Rüstungen dar. Es finden sich dort jede Menge Statuen und auch eine Abteilung mit alten Münzen.

Nach so viel Kultur wollten wir noch etwas essen, hatten aber großes Pech mit den Parkplätzen in der Innenstadt. In der Nähe des Oranien-Marktes klappte es dann aber doch und wir landeten in einer sehr urigen Kneipe mit Berliner Spezialitäen und Bedienung, die den entsprechenden Loakldialekt beherrschten. Es fanden sich überall Fotos aus dem alten Berlin. Gut gestärkt begaben wir uns auf den Heimweg. Um 21.00 Uhr waren wir nach einem schönen Wochenende wieder in Hannover.