Reise in die Vergangenheit

Zur Besuch auf der Reenactor-Messe Minden

Ein Bericht von Sylvia

Die weiteren Interessen von Tolkienfans sind oftmals sehr vielfältig und so ist es kein Wunder, dass einige Hannohirrim dem Aufruf zum Besuch der Reenactor-Messe Folge leisteten.

12. Oktober 2016. Der Regionalzug war pünktlich und so kamen wir vier, Alanna, Filigod, Jogo und Uwe, rechtzeitig zum Öffnen der Tore ans Ausstellungsgelände der Reenactor-Messe. Begrüßt wurden wir schon am Eingang von mittelalterlicher Musik der Gruppe Bella Travé, die später auch über das Gelände zogen.

Bevor es aufs Außengelände ging, zog es uns durch sie Ausstellungshallen, wo qualitativ sehr hochwertige Gewandung und Zubehör durch alle Jahrhunderte bis 1918 zum Verkauf oder - wie im Falle der Samurai-Rüstungen - nur zum Angucken präsentiert wurde. Für jeden Geschmack war etwas dabei, ob man sich jetzt für das Reenactment zur Römerzeit begeistern kann, für Mittelalterliches oder Gründerzeitliches schwärmt oder gerne als edle Dame zur vorigen Jahrhundertwende gewandet flaniert. Auch Fachliteratur zu bestimmten historischen Themen wurde angeboten und die meisten Aussteller waren auch gerne zu einem Gespräch bereit. So nutzen wir die Gelegenheit, z.B. einer Schmuckschmiedin, einer Putzmacherin und den Samurai-Kriegern auf den Zahn zu fühlen.

Unser erstes Ziel auf dem Außengelände war schnell ausgemacht: Die im Barock bzw. im Klassizismus spielende Vorstellung „Barocke Reitkunst“ des Knabstruppergestüts af Wendandi in der Arena. Ein wunderbares Erlebnis, die schönen, gut gerittenen Hengste zu beobachten, die nicht nur ihre Rasse repräsentierten, sondern auch eine schöne Liebesgeschichte zwischen einem alternden Offizier, einem jungen Spanier und einer jungen Edeldame aufführten – alles mit entsprechenden Kostümen.

Dann hieß es, sich bei einem der zahlreichen Essensstände eine geeignete Mittagsmahlzeit zu besorgen – zumindest für mich kein leichtes Unterfangen bei dem reichhaltigen Angebot.

Danach ging es weiter über das Gelände, während amerikanische Soldaten aus der Zeit des Bürgerkrieges zum Drill in dei Arena vorbeimarschierten, gefolgt von Landsknechten, die ihre Kanonen und Schusswaffen präsentierten (BUMMM!!!). Später konnte man dann die Waffen und die Kanone auch aus der Nähe beachten, sie waren im Lagerbereich am anderen Ende des Geländes ausgestellt. Neben den Landsknechts- und Bürgerkriegslagern gab es auch noch ein mittelalterliches Lager mit Windspiel als Wächter.

Experimentum e.V. präsentierte einen mittelalterlichen Kran im Praxistest – eine faszinierende Konstruktion, bei deren Vorführung ich gerne länger zugesehen hätte. Dazwischen gab es immer wieder Walking Acts zu bewundern und auch gewandete Besucher stellten sich und unseren Kameras gerne als Motiv zur Verfügung. Besonders angetan haben es mir die Stelzenläufer, Akrobaten und Jongleure der Gruppen Dro Lig und Toroul Boroul. Leider wurden die Greifvögel nur im Inneren vorgestellt, ich hätte gerne einen der Adler oder den Wanderfalken fliegen sehen.

Der Tag verging schnell und so machten wir uns zurück ins Jahr 2016 – die Reise in die Vergangenheit war vorüber.

Impressionen aus Minden

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