"Auf den Professor!"

"Tolkien Toast" 2020 bei den Hannohirrim

Geburtstage sind zum Feiern da - auch wenn der Jubilar längst nicht mehr unter uns weilt. Jubiläen und Gedenktage sind ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur. Das gilt natürlich auch für J.R.R. Tolkien.

Von Uli Hacke

Dass der "Birthday Toast to the professor" Tradition unter Tolkien-Fans ist, sollte sich ja inzwischen herumgesprochen haben. Rund um den Globus versammeln sich Menschen, die die Werke Tolkiens schätzen und erheben in fröhlicher Runde gemeinsam ihre Gläser. Was dabei getrunken wird, entscheidet natürlich jeder selbst - so weit gehen die Regeln für dne "Toast", der seinen Ursprung bei der British Tolkien Society hat, dann doch nicht. In der Regel wird man vermutlich einfach sein Lieblingsgetränk einschenken, wenn es sich einrichten lässt.

Die Hannohirrim haben sich dazu im im "Dublin Inn" getroffen, der Pub liegt zentral im Schatten eines der hannoverschen Wahrzeichens, der Marktkirche. Die Geschichte des Gotteshauses reicht bis 1125 zurück - wenn also Tradition gefordert ist, dann wäre hiermit ausreichend Genüge getan. Traditionell ist das "Inn" aber insofern auch, als dass hier schnell eine Geräuschkulisse entsteht, die für den einen unbedingt zu einem Pub dazu gehört, für die andere aber eine ordentliche Herausforderung darstellt. Man ist stets auf die Gesprächspartner in der unmittelbaren Nachbarschaft beschränkt. Aber das dürfte im "Tänzelnden Pony" zu Bree nicht anders gewesen sein, als "Herr Unterberg" mit seinen Gefährten dort Unterkunft fand und eigentlich einen Zauberer zu treffen gedachte, der sich nur ein ganz kleines bisschen verspätet hatte. Die Lautstärke hatte in diesem Fall sogar den Vorteil, dass die Hobbits über Themen zu sprechen begannen, die nicht für jedermanns Ohren bestimmt waren. So geheim ging es bei uns aber nicht zu.

Es war ein schöner Abend und der harte Kern blieb auch recht lange. Der "Tolkien Toast" ist ja durchaus auch ein etwas nachgezogenes Silvester, wo man sich mit Freunden trifft, quatscht, Spaß hat und zu einem bestimmten Zeitplan gemeinsam die Gläser hebt! "To the man who brought us all together - to the professor".

In der Tat: der Professor hat uns zusammengebracht. Hätten wir seine Bücher nicht gelesen, wären wir uns mit hoher Wahrscheinlichkeit niemals begegnet. Das wäre ein ziemlicher Verlust.