Erfolgreicher virtueller Stammtisch

Es war eine Premiere: zum ersten Mal in seiner 17jährigen Geschichte hat der Tolkien Stammtisch Hannover online stattgefunden. Und es war ein ganz besonderer Abend :-)

Von Uli Hacke

"Hallo vom Niederrhein!" - das war der erste Gruß aus der Ferne, die im Internet ja immer etwas relativ ist. Ob da einer von Hannover, Honduras oder Halifirien aus schreibt, macht überhaupt keinen Unterschied. Vielleicht ist genau das die Grundlage dafür, dass schnell eine Gemeinschaft entsteht. Zeitweise tummelten sich dreißig Leute gleichzeitig den beiden Chatfenstern. Die Entscheidung für den klassischen Textchat hatte sich bewährt, denn so kamen alle schnell zurecht.

Dabei haben wir locker die gesamte Bundesrepublik abgedeckt: von München bis Bremen und von Geldern bis Berlin - dieser Stammtisch war wunderbar weit verbreitet und strotzte geradezu vom Wir-Gefühl. Das ist ja das Schöne an der Deutschen Tolkiengesellschaft: hier werden die Leute unglaublich schnell miteinander warm und es entstehen laufend neue Freundschaften (wenn nicht sogar Partnerschaften und Ehen).

Thematisch ging es drunter und drüber und genau wie bei einem "richtigen" Stammtisch redeten alle fröhlich durcheinander. Das war anfangs gar nicht so einfach klar zu bekommen, wer denn jetzt auf wen geantwortet hatte. Während einerseits natürlich die Coronakrise mit all ihren Auswirkungen im Fokus stand, wurde aber auch über die kommenden Tolkienveranstaltungen gesprochen, also ob und wie sie denn stattfinden könnten. Sollte das Tolkien Thing wie geplant über die Bühne gehen, wird es vermutlich die größte Party seit Anbeginn der Veranstaltung, so sehr freuen sich alle, sich endlich wieder zu sehen.

Natürlich durfte ein Tolkien Toast nicht fehlen - auch das geht online! Mit den unterschiedlichsten Getränken wurde zeitlich und räumlich versetzt miteinander angestoßen um den allseits verehrten Professor zu würdigen, ohne den wir uns alle niemals kennengelernt hätten. Ein schöner Moment an diesem Abend!

Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, wieder Leute dabei zu haben, von denen man lange nichts gehört hatte oder die weggezogen waren. "Wie in alten Zeiten", als Nicknames noch zum guten Ton gehörten und man raten musste, wer denn nun wer war, lief der Chat über viele Stunden lang und die Unermüdlichsten haben sich erst tief in der Nacht abgemeldet.

Nächste Woche, am 17. April, trifft sich der Stammtisch Göttingen online, wir betreiben ein regelrechtes "Stammtisch-Hopping". Corona macht's möglich. Auf jeden Fall wollen wir die Onlinelösung für Hannover wiederholen, zumal der Mai-Stammtisch beim heißgeliebten Italiener nach wie vor in den Sternen steht. Ansonsten hat die DTG einen eigenen Server mit Videofunktion bereitgestellt. Den probieren wir als Nächstes aus.

Trotz Pandemie als Gefährten unterwegs - das tut gut und macht Mut!