Lesung in Hannover: "Die Kinder Húrins"

Zu diesem besonderen Tolkienstammtisch an 11. Mai 2007 hatten sich zwölf Mitglieder der Hannohirrim eingefunden (die meisten Anwesenden sind auch Mitglieder der DTG). Nach dem Essen bereiteten wir uns auf die Lesung aus dem neu erschienenen Buch "Die Kinder Húrins" vor.

Ein Bericht von Angela

Angeschaut hatten wir die von Alan Lee schön illustrierte Ausgabe schon vorher. Schon der Schutzumschlag mit der goldenen Schrift spricht an. Innen gibt es nicht nur zu jedem Kapitel eine Bleistift-Zeichnung, sondern auch einige sehr schöne ganzseitige Glanzbilder. Zur Ausstattung gehört auch eine Karte, die auf derjenigen aus dem Silmarillion beruht.

Die selbst gestaltete Stammtisch-Fahne hängt an der Wand und der genähte DTG-Wimpel steht mit dem Stammtisch Maskotchen "Barandor" auf dem Tisch. Einige Teelichter geben die richtige Stimmung: es kann losgehen.

Stephanie ist die erste, die sich eine Stelle zum Vorlesen ausgesucht hat. Sie wählt das Kapitel (5) "Turin in Doriath". Es handelt von der Kindheit Turins in Menegroth, den königlichen Hallen Thingols in Doriath. Er wurde wie Thingols Ziehsohn behandelt und wuchs zu einem stattlichen Mann heran. Turin bekam eine Ausbildung an den Waffen und Beleg Langbogen nahm ihn mit die Wildnis. Dieser unterrichtete ihn im Bogenschiessen und besonders im Schwertkampf. Turin war hoch angesehen am Hofe Thingols. Doch einer neidete ihm seinen Erfolg: Saeros war stolz und hochmütig denen gegenüber, die von niederen Stand waren als er selbst. Er redete schlecht über Turin, aber er zeigte seine Abneigung nicht offen.

Als Turin nach längeren Wanderungen wieder in Thingols Hallen kam, ärgerte er Saeros unbeabsichtigt, so dass es zum Streit kam. Am Morgen wollte Turin Menegroth verlassen, als Saeeros ihn hinterrücks angriff. Turin verteidigte sich und entwaffnete ihn. Als Strafe für eine Beleidigung zerriss er Saeros Kleidung und jagte ihn nackt durch den Wald. In seiner Angst sprang dieser über eine Felskante, die an einem breiten Flusslauf endete. Er sprang zu kurz und stürzte zu Tode. Turin verließ Doriath, ohne sich Thingols Gerichtbarkeit zu stellen.

Ein Vergleich von dem Abschnitt dieser Geschichte mit dem Silmarillion zeigte, das dort nur wenige Zeilen darüber berichten.

Dann will Uli noch eine Stelle vorlesen, die von Zwergen handelt. In Kapitel 7 trifft Turin mit seinen Männern auf drei Klein-Zwerge. Einen davon nehmen sie in Gewahrsam. Es ist Mîm, der älteste der Klein-Zwerge. Sie zwingen ihn, sie zu seinem Heim zu bringen. Es liegt am Amun Rûdh, dem kahlen Berg. Früher nannte man ihn Scharbhund. Der Weg zum Bar-en-Nibin-noeg führt über verborgene Pfade in die Höhe. An einer glatten Felswand endet der Weg. Doch, wenn man an ihr entlang geht, kommt man zu einer Felsspalte, dem Eingang zu Mîms Heim. Das soll jetzt "Bar-en-Danwedh" heißen, das Haus der Auslöse.

Dort finden sie Ibun und Khîm, die Söhne Mîms. Khîm ist verstorben, denn er wurde von einem von Turins Männern mit einem Pfeil getroffen. Somit sind Ibun und Mîm die letzten Klein-Zwerge. Sie stammten von Zwergen ab, die in alten Zeiten aus den großen Zwergestädten verbannt wurden. Sie wurden kleiner von Wuchs und führten ein Leben in Heimlichkeit. Auch dieses Kapitel ist ausführlicher, als der Text im Silmarillion.

Fazit des Abends: Das Buch ist flüssig und spannend geschrieben und ist eine gute Ergänzung zum Silmarillion. Und den Anwesenden hat die Lesung sehr gut gefallen, so dass einige überlegen, sich das Buch zu kaufen.